MONTEROSA proudly presents
Es kommt sehr selten vor, dass bei MONTEROSA zwei Bücher gleichzeitig erscheinen. Im Jahr 2023 ist das der Fall, und so darf ich Ihnen heute gleich zwei neue Bücher vorstellen, die am 1.12. erscheinen werden.
Beginnen möchte ich mit dem Buch, das zuerst da war und an dem wir fast zweieinhalb Jahre lang gearbeitet haben.
Und dann war Mama Königin, wundervoll illustriert von Louise Heymans aus Hamburg.
Wie kam es zu diesem Buch?
Durch die Arbeit an und mit Papas Seele hat Schnupfen bin ich vor allem auf meinen Lesereisen vielen verschiedenen Menschen begegnet, und ich habe gesehen und erfahren, welche verschieden psychischen Erkrankungen und Belastungen es gibt. Und wenn ich als Autorin etwas sehe, denke ich darüber nach und überlege mir, ob es möglich wäre, darüber eine Geschichte zu schreiben, die vielleicht helfen könnte. Nur sind mir sehr viele verschiedene Menschen begegnet, mit sehr vielen verschiedenen Belastungen.
Nun war die Frage: Wie setze ich all diese Eindrücke um? Schreibe ich zu jedem Buch ein Thema? Das wäre das Naheliegendste gewesen. Aber ich wollte es nicht. Zum einen deshalb, weil die Geschichten sehr ähnlich gewesen wären. Und zum anderen, weil mir dies finanziell nicht möglich ist.
Also habe ich überlegt, wie es trotzdem möglich wäre, und ich bin auf die Idee zu Und dann war Mama Königin gekommen. Im Laufe der letzten zwei Jahre hat sich das Buch immer wieder verändert.
Zunächst ging es nur um Kinder von psychisch erkrankten oder belasteten Eltern. Irgendwann stellte ich mir die Frage: „Und was ist mit Kindern, die selbst Kummer oder Krankheiten haben?“. So entstanden Geschichten zu diesen Kindern.
Dies brachte mich zu dem Gedanken: Was ist mit dem, was uns noch traurig machen kann? Kummer, der keine medizinische Diagnose hat? Und so entstanden auch noch Geschichten zu diesen Kindern.
Irgendwann waren es dann 12 Geschichten von 12 Kindern. Und weil ich 12 als Zahl mag, sind wir dann dabei geblieben.
Dann kam die Frage: Und was kommt danach?
Ursprünglich sollte es am Ende nur ein paar kurze fachliche Texte geben und ein oder zwei Vor- oder Nachworte von Fachpersonen. Und ich wollte Adresslisten anfügen von Beratungsstellen. Als ich dann anfing, die Liste zusammenzustellen, kam mir die Idee: „Ich könnte die Einrichtungen ja auch fragen, ob sie sich nicht selbst vorstellen möchten.“ Und so entstand der Anhang mit vielen, vielen, vielen Briefen.
Briefen von:
- Einrichtungen und Organisationen, die sich und ihre Arbeit darin vorstellen.
- erwachsenen Betroffenen, die erzählen, wie es ihnen ging, als sie ein Kind waren
- betroffenen Eltern. Angehörigen.
- Schulsozialarbeiter:innen. Psychiater:innen. Netzwerker:innen
- Und vielen anderen mehr
Und alle haben sich sehr über die Einladung gefreut, sich und Ihre wundervolle Arbeit in dem Buch vorzustellen. Dabei steht jeder Brief für das Thema oder die „Hilfe“ an sich und damit stellvertretend auch für alle anderen Vergleichbaren.
Die Briefe sollen eine Art Hilfestellung sein, um Menschen zu zeigen: Wow, so viele Hilfsmöglichkeiten gibt es. Damit sie sich dann auf die Suche machen nach der für sie passenden Hilfe für ihre Krankheit oder ihre Belastung in ihrem Umfeld und in ihrer Region.
Liebe Briefeschreibende,
ich danke euch und Ihnen von ganzem Herzen für eure und Ihre tollen Briefe! Es ist ein wunderbar eckiges und trotzdem rundes Buch geworden und ich wünsche mir und hoffe, dass es vielen vielen vielen Kindern und Erwachsenen helfen darf, seien sie selbst betroffen oder in ihrem Umfeld! Und tatsächlich ist es sogar ein richtig GROSSES Buch geworden.
Warum gerade Louise Heymans?
Hier komme ich wieder zurück zum Anfang des Buches. Zu Beginn eines neuen Projektes habe ich das Glück, dass ich mir als Autorin selbst aussuchen darf, wer meine Bücher illustriert. Immerhin kenne ich die Verlegerin des MONTEROSA Verlages ganz gut 😉 und sie lässt mir meist auch freie Hand 😉
Louise Heymans habe ich angefragt, weil sie verschiedene Drucktechniken beherrscht. Und in diesem Buch, das übrigens unser Jubiläumsbuch ist, nämlich unser 20. Buch, fand ich es eine schöne Idee, verschiedene Krankheiten bzw. Belastungen durch verschiedene Drucktechniken auszudrücken. Und mit Louise Heymans als Illustratorin und den Drucktechniken im Buch geht mit unserem 20. Buch übrigens ein Wunsch von mir in Erfüllung: Seit ich MONTEROSA gegründet habe, wollte ich schon „immer“ ein Buch mit Drucktechniken veröffentlich. Dieser Wunsch ist in unserem 13. MONTEROSA-Jahr nun wahr geworden – wie wunderbar! – und weil ich diese Techniken einfach so toll finde, hat Louise Heymans ganz am Ende des Buches noch ein paar Seiten zur Entstehung ihrer Illustrationen und der Drucktechniken eingefügt.
Die Verarbeitung
Bei diesem Buch geht dann auch gleich noch ein zweiter Wunsch von mir mit in Erfüllung: Ein Buch mit Halbleinen. Vielleicht fallen Ihnen MONTEROSA-Bücher auf, wenn Sie sie sehen. Und ich finde, dieses Buch – insbesondere das Cover – ist ein Hingucker. Tatsächlich habe ich sehr lange überlegt, wie das Cover von der Verarbeitung her sein könnte. Ich wollte gerne ein Cover, das Louises Illustrationen entspricht, etwas, das zu den Drucktechniken passt. Und irgendwann war dann klar: Halbleinen, was sonst!
Liebe Louise,
ich danke dir sehr herzlich für die schöne Zusammenarbeit an diesem Buch. Was für ein Countdown, was für lange Tage und Nächte – und was für eine schöne Zeit am See 😉 und wie perfekt dann alles gepasst hat! Herzlichen Dank für deine Geduld!
Liebe alle, die noch an diesem Buch mitgearbeitet haben,
ich danke euch allen sehr herzlich für alles, was ihr zu diesem Buch beigetragen habt. So ein Buch ist nicht einfach zu machen und es gibt so viele mögliche Variablen 😉 DANKE euch allen für alles. Alleine würde ich das alles nie schaffen!
Und Ihnen allen darf ich versichern:
Wir alle waren stets bemüht 😉
Papas Seele hat Schnupfen – für Kleine
Wenn ich in den letzten Jahren auf meiner musikalischen Lesereise zu „Papas Seele hat Schnupfen“, die vom AOK Bundesverband und der Deutschen DepressionsLiga e.V. gefördert wird, vor Erwachsenen gelesen habe, kam oft die Frage: „Gibt es das nicht auch für Kleine?“ Ich habe dann immer auf andere Bücher verwiesen und hatte nie eine gute Idee dafür, bis ich in meinen Gedanken die erste Doppelseite zu „Papas Seele hat Schnupfen – Papas bunte Brücke“ vor mir sah.
Das leitende Bildmotiv ist hier nicht der Schnupfen, sondern die Fröhlichkeitsbrücke des Papas, die nach und nach eingestürzt ist und die er jetzt langsam und nach und nach wieder aufbauen muss.
Das Buch ist letztes Jahr im April erschienen. Es ist das vorletzte, das wir bei Eberl & Koesel im Allgäu gedruckt haben. Mittlerweile durfte ich auch schon einige Male aus dem Buch in Klasse 1 und 2 lesen, wie unten in zwei ersten und einer zweiten Klasse in Fulda. Und natürlich auch hier mit Gitarre und Gesang.
Und je kleiner die Kinder sind, desto schwieriger ist es, eine so abstrakte und unsichtbare Krankheit wie Depressionen gut, verständlich und nachvollziehbar zu erklären.
Illustriert hat diese Version Ann Cathrin Raab, die auch schon „Papa Elefant – sind wir bald da?“ illustriert hat.
Herzlichen Dank für die Einladung und eure tollen Fragen und Anmerkungen!
PSHS: Wissenschaftlich untersucht
Als Autorin und Verlegerin freue ich mich immer sehr, wenn unsere Bücher Gegenstand von wissenschaftlichen Arbeiten sind. Und so bekomme ich auch immer wieder Anfragen von Studierenden, die sich gerne in ihrer Bachelor- oder Masterarbeit mit dem Thema „Kinder psychisch kranker Eltern“ auseinandersetzen möchten und dieses unter ganz unterschiedlichen Aspekten beleuchten möchten.
So ging Louisa Kemper nun in ihrer Abschlussarbeit im Studiengang Soziale Arbeit an der FH Münster der Frage nach: „Bin ich schuld, dass sie krank ist?“ und analysiert systematisch Bilderbücher für Kinder mit depressiven Elternteilen.
Dabei vergleicht sie vier Bilderbücher miteinander – eines davon ist „Papas Seele hat Schnupfen“ – unter ganz verschiedenen Aspekten.
Sie beschäftigt sich mit dem Thema „Resilienzförderung durch Bilderbücher“ und geht auch auf Bibliotherapie ein, also den therapeutischen Einsatz von Büchern, was mich sehr freut.
Liebe Louisa Kemper,
ich habe mich sehr gefreut, dass „Papas Seele hat Schnupfen“ Teil Ihrer Bachelor-Thesis sein durfte und danke Ihnen sehr herzlich für die Übersendung Ihrer Arbeit ☺️ samt Anlage ☺️
Für Ihren weiteren beruflichen und privaten Lebensweg wünsche ich Ihnen alles Gute und ich würde mich freuen, wenn Sie ab und zu auf unserer Webseite vorbei schauen würden und Ihnen das ein oder andere Buch gefiele und Sie sich vorstellen könnten, damit zu arbeiten.
Herzliche Grüße
Ihre
Claudia Gliemann