Zwölf

Im Herbst wird MONTEROSA zwölf Jahre alt. Und aus diesem Anlass haben wir unser Programm etwas refurbished. Und zwar dieses Mal ganz anders. Weg vom klaren Bauhaus-Stil, hin zu dem, wofür MONTEROSA unter anderem steht: zu genialen und witzigen Illustrationen, einer coolen Umsetzung, einem guten Konzept, einer Art „Geschichte“, und all das stellvertretend für alles, wofür MONTEROSA steht. Auf jeden Fall sind sehr viele Bilder drin … Also quasi eine Art Bilderbuch. Unser Programm ist in diesem Fall auch Programm 😉

Illustriert wurde das neue Programm von Natalia Bzdak, die auch schon Ein Schlüssel für Mama illustriert hat, mit dem wir den ICMA-Award in Gold erhalten haben, auf die Bestenliste des Huckepack-Preises kamen und jetzt, ganz aktuell, auf der Longlist der Stiftung Buchkunst stehen (Jetzt hatte ich mich doch tatsächlich verschrieben und statt Longlist … Shortlist geschrieben …)


Liebe Natalia,

ganz herzlichen Dank für dieses so coole Programm. Du hast das so toll gemacht! Was für ein Ping-Pong! 😉


Das MONTEROSA-Team:

Ich bin sehr stolz auf dieses neue Programm und auch darauf, mit so vielen so tollen Menschen arbeiten zu dürfen, in ganz unterschiedlichen Bereichen, die nicht selten ihre ersten Bücher bei, mit und für MONTEROSA machen. Und die mit mir gemeinsam für und an MONTEROSA arbeiten, die an diesen kleinen Verlag MONTEROSA glauben, ihn unterstützen und es oft sehr gut mit mir und uns allen meinen. Und ich bin stolz darauf und dankbar für das, was wir alle gemeinsam damit bewirken wollen und hoffentlich auch können: Kindern und Erwachsenen zu helfen, das Leben etwas leichter zu machen, basierend auf der Überzeugung, dass Kunst und Geschichten heilenden Charakter haben können, was sich auch in Kunsttherapie und Biliotherapie zeigt. Und dass es sich lohnt, etwas richtig gut zu machen. Die Extra-Meile zu gehen. Dass Bücher Welten eröffnen können, manchmal vielleicht sogar Sternenwelten 😉

Und ich freue mich sehr über das und auf das, was dieses Jahr noch kommt und was dieses Jahr auch an Neuem kommen wird. Und trotz aller aktuellen politischen und gesundheitlichen Zustände glaube ich an die Zukunft und stehe mit MONTEROSA für das, was ich mit MONTEROSA auch vermitteln will: Für Hoffnung, dass man die Hoffnung nicht aufgeben darf. Einmal mehr aufzustehen als hinzufallen.

Deshalb: MONTEROSA glaubt an die Zukunft und macht Bücher für heute und morgen. Und manchmal auch über gestern, damit das Morgen besser wird.

Ich persönlich liebe ja die Zahl 12: 

  • zwölf Jünger
  • zwölf Monate
  • zwölf Tierkreiszeichen
  • bis zur Zahl 12 werden Zahlen ausgeschrieben (wird die Zahl an sich dann auch ausgeschrieben?)
  • bald zwölf Jahre MONTEROSA  (und hoffentlich noch viele viele mehr …)
  • die aktuelle MONTEROSA-Hausnummer  (man weiß ja nie …)

Nicht zuletzt steht die Zahl 12 für Vollkommenheit. Dass etwas rund geworden ist und in sich ruht. Und ich denke, das kann man mittlerweile auch für MONTEROSA behaupten. Trotz aller Stürme, Turbulenzen und rauen Seen. Aber wer weiß, vielleicht ist es auch nur die Ruhe vor dem Sturm. Auf offener See, auf der sich ein Unternehmen nun einmal auch immer befindet, weiß man nie, wann der nächste Sturm aufzieht.

MONTEROSA – das Unternehmen einer Frau, die sich was traut

Zwölf Jahre sind eine lange Zeit für ein Start-Up. Eine Unternehmensgründung ist immer ein Wagnis. Wie ein Ü-Ei. Man weiß nie, was man bekommt …

Am Anfang dachte ich immer: Wenn ich fünf Jahre geschafft habe, dann habe ich es geschafft. Vielleicht gilt das für das Durchhaltevermögen. Ob einem etwas wirklich wichtig ist. Nach fünf Jahren war mir dann allerdings klar: Fünf Jahre in der Buchbranche sind ein Windhauch.

Als Gründerin eines Verlags habe ich MONTEROSA von der Pieke auf geplant und entwickelt. Immer mit vollem persönlichem Risiko. Ich bin nicht irgendwann eingestiegen, habe das Unternehmen übernommen oder bin Geschäftsführerin. Ich habe den Samen gepflanzt. Im Jahr der Wirtschaftskrise 2009. Als ich aufgrund der Wirtschaftskrise entlassen wurde und arbeitslos war. Wie so vieles bei MONTEROSA ist MONTEROSA ein Beispiel für „Turning Lemons into Lemonade“. Wir sind eher die Praktiker:innen 😉 In Theorien sind wir nicht so gut.

MONTEROSA ist deshalb auch nicht am Reißbrett entstanden, sondern organisch gewachsen. Durch Trial und Error. Mit und bei MONTEROSA bin ich Einbahnstraßen gefahren, musste wenden, stand vor Baustellen, musste viele Male von der Autobahn auf langen Landstraßenstrecken Umleitungen fahren.  Manchmal bin ich auch Achterbahn gefahren. Und am Ende wieder da angekommen, wo ich angefangen hatte. Aber wie heißt es so schön: Auch wenn man zweimal am selben Ort ist, man selbst wird trotzdem nicht mehr der- oder dieselbe sein. Corona kam dazwischen. Und aktuell der Krieg und seine ganzen Auswirkungen.

Aber zum Glück war und bin ich nie alleine unterwegs, sondern hatte und habe immer Menschen an meiner Seite, die es gut mit mir gemeint haben bzw. meinen. Trotzdem bin ich seit der Gründung für alles verantwortlich: Denn auch wenn viele Menschen mit mir und für mich arbeiten, an meiner Seite sind, mir beistehen: Die Verantwortung trage letzten Endes immer alleine ich. Ich gebe das: Go! Und auch wenn bisweilen gefühlte 1000 Augen über ein Buch schauen, manchmal ist dann doch immer noch etwas drin, was wir hätten besser machen können.

Ich leite MONTEROSA und gehöre damit zu den Frauen in Führungsposition. Deshalb heißt MONTEROSA übrigens auch MONTEROSA, „Rosa“,  weil ich glaube, dass Frauen Unternehmen anders führen als Männer. Und ja, ich traue mich, meine eigenen Geschichten herauszubringen und diese selbst zu verlegen.  Ich stehe dazu. Und ich stehe ganz bewusst zu der „kleinen“ GROESSE von MONTEROSA. Zu: weniger ist auch sehr gut … Auch im Sinne von Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Und nehme damit in Kauf, dass mir dadurch manches nicht möglich ist. Dass ich damit manchmal Kriterien nicht erfülle, die andere erfüllen, die „einfach“ mehr Bücher verlegen und die Bücher von anderen verlegen.

Indem ich meine eigenen Texte veröffentliche, darf ich bei MONTEROSA Akzente setzen, eigen sein, „Simply MONTEROSA“. Und warum sollte ich andere Texte verlegen, wenn meine eigenen gut sind? Warum brauche ich den Stempel eines anderen Unternehmens, um meinem Unternehmen einen Wert zu bescheinigen? Was hätten Ferdinand Porsche, Gottlieb Daimler, Carl Benz, Steve Jobs und die Höhle der Löwen dazu gesagt? Ein Unternehmen ist nur dann gut, auszeichnungswürdig oder förderfähig, wenn es seine eigenen Ideen und seine Schöpferkraft bei einem anderen Unternehmen unterbringt? Mhm …Und wieso fallen mir bei dieser Aufzählung so wenige Frauen ein?

MONTEROSA – ausgezeichnet:

Und genau deshalb möchte ich mich an dieser Stelle von ganzem HERZEN bei all jenen bedanken, die uns in den letzten Jahren ausgezeichnet und unterstützt haben, die es anders gesehen haben, nämlich: Dass wir unsere Sache gut machen. Bei denen es nicht wichtig ist, wie viele Bücher ein Verlag verlegt, wie viel Mühe es macht, alle diese vielen Bücher zu sichten, (die sogar, wie die Stiftung Buchkunst, jedem einzelnen Teilnehmer nach dem Wettbewerb den Jurybogen zusenden, damit wir es im Jahr darauf besser machen können – Wie cool und wie aufwändig ist das denn?! So toll!!!),  oder wer diese Bücher geschrieben hat, sondern bei denen einfach nur die Leistung an sich zählt: Das, was wir machen. Und das waren für einen kleinen Verlag wie MONTEROSA nicht wenige 😉

Herzlichen Dank an alle Jurys, an alle Institutionen und an alle, die mich und MONTEORSA in ihren Reihen aufgenommen, unterstützt und ausgezeichnet haben! Das freut mich sehr und ich bin Ihnen sehr dankbar dafür, denn dadurch machen Sie auch anderen Mut und schenken Hoffnung. Wer uns bisher alles ausgezeichnet hat und wer mit MONTEROSA zusammenarbeitet und uns unterstützt bzw. fördert, finden Sie hier und hier.

Der MONTEROSA-Garten:

Letzten Endes bin ich aber eigentlich nur die Gärtnerin, denn die Pflanzen, die machen, was sie wollen. Wie der Buchmarkt.

Ein „Markt“ ist unberechenbar, volatile, flüchtig, verflüchtigt sich …  Ist um 13 Uhr abgebaut. Oder er ist wie eine Pflanze. Man weiß nie, wie sie sich entwickelt. Man kann sie hegen und pflegen, und doch weiß man genau: Irgendetwas kann immer passieren. Deshalb freue ich mich an dem was ist, und was wir alle gemeinsam in den letzten noch nicht ganz zwölf Jahren gemeinsam geschafft haben, über die Samen, die wir gepflanzt haben, über die Blumen, die blühen, die Geranien, die vielleicht überwintert haben und über die Gärten, in denen Kinder und Erwachsene Ruhe finden und sich erholen können. Und über die Menschen, mit denen ich und wir gemeinsam in diesen Gärten sein und neue Projekte planen oder uns einfach darüber freuen dürfen, dass wir miteinander arbeiten dürfen.

Mit MONTEROSA habe ich eine Nische gefunden, in der ich sehr glücklich bin und bei der ich mich darüber freue, dass ich das, was ich am besten kann, einbringen darf und das als meinen Beruf bezeichnen darf. Und für mich ist diese Arbeit nicht nur mein Beruf. Für mich ist es auch Berufung. Nur deshalb habe ich MONTEROSA gegründet. Weil ich von Anfang an wusste, dass dieser Verlag mein Weg ist. Nicht für mich. Sondern für andere. Dass ich damit viel Gutes bewirken kann. Und ich führe den Verlag weiter, weil mir die Arbeit mit meinem Team unglaublich viel Freude bereitet und ich das, was wir machen, einfach großartig finde. Deshalb nehme ich die Stürme in Kauf.

Wir, die wir die Samen pflanzen, gießen, uns über neue Blüten und Blätter freuen, haben viel Freude beim Säen, Pflanzen, Gärtnern und Ernten, und, (Achtung: Bildwechsel:),  wie es sich für ein MONTEORSA-Bergsteiger-Team gehört, natürlich auch unterwegs mit unseren Wanderstiefeln auf unseren Extra-Meilen 😉

Falls Sie also MONTEROSA gut finden: Erzählen Sie gerne anderen davon. Wir freuen uns darüber. Und die anderen vielleicht auch 😉