Medien und Macht

Heute möchte ich Ihnen von einem kurzen Vortrag erzählen, den ich einmal gehalten habe.

Darin ging es um das Verlegen.

MONTEROSA beginnt mit einem „M“. Dieses „M“ könnte für „Macht“ stehen. Denn Verlage - und damit das nächste „M“, das für „Medien“ steht - haben zweifelsohne Macht.
Dem, was Schwarz auf Weiß gedruckt ist, glauben wir. Und es ist wichtig, dass Medienschaffende sich ihrer Macht bewusst sind. Gerade jetzt ist dies wichtiger denn je.

Dreht man das „M“ um, wird es zum „W“.

Dieses „W“ könnte dann für „Wahrheit“, stehen, dass wir nur das schreiben, was wahr ist.

Teilt man das „W“, erhält man ein „V“. Und dieses „V“ steht für „Verantwortung“, die jeder einzelne Medienschaffende hat, jeder an seinem Ort.

Aus dem „M“ könnte auch ein „N“ entstehen. Dieses „N“ könnte für „NEIN!“ stehen.
Und auch dafür steht MONTEROSA und dafür setze ich mich als Autorin und Verlegerin ein:

Denn: Ein „NEIN“ ist ein „NEIN“ ist ein „NEIN“

 

Sven Hannawald on Tour mit „Seelenstark“

Im Oktober und November ist Sven Hannawald gemeinsam mit der AOK Bayern auf Tour mit der Dokumentation „Seelenstark“, die in sechs bayrischen Städten gezeigt werden wird. In dem Film erzählt der Olympiasieger und erster Gewinner der Vierschanzentournee inkl. aller vier Springen, wie es ihm gelungen ist, aus der Dunkelheit des Burnouts wieder zu neuer Stärke zu finden. Und vor allem möchte er mit seiner Geschichte Menschen motivieren, aktiv an ihrer mentalen Gesundheit zu arbeiten und Themen wie Depression und Burnout in unserer Gesellschaft enttabuisieren. Seine beeindruckende, persönliche Geschichte schenkt Mut und Hoffnung.

Die digitale Premiere findet statt am:

10.10.2023 von 17:30-19:30 Uhr

Bei den folgenden sechs Terminen wird es den ganzen Tag über rund um das Thema „seelische Gesundheit“ gehen. Bei vier Terminen darf ich mit der musikalischen Lesung „Papas Seele hat Schnupfen“ an Schulen mit dabei sein, worüber und worauf ich mich riesig freue.
Es ist mir eine Ehre!

Herzlichen Dank, liebe AOK Bayern, für die Einladung!

Hier die Tourdaten (jeweils von 11-19:15 Uhr)

12.10.: Aschaffenburg
16.10.: Hof
02.11.: Regensburg
07.11.: Bad Tölz
14.11.: München
16.11.: Augsburg

Mehr über die Tour und das Projekt finden Sie hier.

Weiter geht’s

Nach den ruhigeren Sommermonaten geht es im September weiter mit der Herbsttour zur musikalischen Lesereise von „Papas Seele hat Schnupfen“, in Kooperation mit der Deutschen DepressionsLiga e.V. und der AOK.
Ich werde unterwegs sein in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Hessen, Bayern, Rheinland-Pfalz und freue mich schon sehr auf unsere gemeinsamen Lesungen in Schulen, sozialen Einrichtungen und Kliniken.
Ich freue mich auf Orte und Menschen, die ich schon kenne und auf neue Lesungsorte und viele Kinder und Erwachsene, die ich in den nächsten Monaten kennenlernen darf.

13 Jahre MONTEROSA

Schon wieder ist ein Jahr vergangen. Und, wow! MONTEROSA ist mittlerweile schon ein Teenie! Wie schnell das ging!

Im 13. MONTEROSA-Jahr habe ich mir einen Traum erfüllt:
Meinen ersten TRIATHLON.


Bei traumhaftem Triathlon-Wetter im August. Die Volksdistanz. Schon viele Jahre, wenn nicht sogar schon Jahrzehnte denke ich mir immer wieder einmal: „So ein Triathlon wäre toll!“ dann kommen andere Dinge, die wichtiger sind - oder Corona - und der Gedanke ist wieder verflogen. Oder ich war einfach nicht fit genug oder habe es mir nicht zugetraut. Dieses Jahr blieb er. Und ich habe durchgehalten - und es tatsächlich geschafft.

Genauso wie bei MONTEROSA. Vor der Gründung dachte ich auch oft: „So ein Verlag“. Und dann kamen andere Dinge. Und irgendwann war die Zeit reif für MONTEROSA. Und jetzt eben für den Triathlon.

Es war „Far from being Perfect.“ Vieles wusste ich nicht. Teilweise dachte ich mir während des Triathlons: „Na, zum Glück hast du dir vorher nie einen Triathlon angeschaut!“ (Ich wäre NIEMALS gestartet!) Vieles hätte besser sein können. Ich. Die Ausrüstung. Die Zeit. Aber das war egal. Mir ging es darum, es zu tun, es zu schaffen, anzukommen. Durchzuhalten.

Denn auch darum geht es bei MONTEROSA und in unserem Leben: dass wir durchhalten und weiterlaufen, -fahren und -schwimmen, und zwar auch dann, wenn es anstrengend wird. Dann eben langsamer.

Tatsächlich wurde ich als „Rookie“, als Neuling, von den anderen Triathleten und Triathletinnen, akzeptiert und respektiert. Und zwar für das, was ich im Rahmen meiner Möglichkeiten geschafft habe und konnte. Und das hat mich beeindruckt.

Mache haben mir geholfen

„Mach das Band mit dem Transponder am besten an das linke Bein, dann stört es beim Treten nicht.“

„Schwimm ohne Sonnenbrille“ ????????

(Spätestens ab hier sollte jeder eine Vorstellung von „meiner“ Vorstellung von meinem Triathlon haben. Das Zauberwort hieß dann allerdings: Cut-Off-Zeiten = Zeitlimits, die man nicht überschreiten darf)

Die Strecken waren:
750 m Schwimmen
20 km Radfahren
5 km Joggen

Insgesamt war ich fast 2,5h unterwegs und bin als vorletzte ins Ziel.

Das Schwimmen fand ich toll. Da habe ich sogar zwei Triathletinnen überholt.

Radfahren fand ich super.

Viele Triathleten haben mich auf dem Rad überholt und mache schauten zu mir herüber, als wir auf gleicher Höhe waren, und meinten dann

„Sieht gut aus!“
„Sieht gut aus!“
„Klasse! sieht gut aus!“
„Sieht gut aus!“
„Respekt!“

Ich weiß nicht, was genau sie damit meinten. Vermutlich nicht mich ???????????? Vielleicht das das Tempo, das ich in dem Moment mit meinem „Material“ fuhr?

Egal: Ich habe mich total darüber gefreut und diese Momente habe ich mitgenommen und die bleiben mir in Erinnerung.
Weil ich damit nicht gerechnet habe. Weil sie so unverhofft kamen. Wiederholt. So kollegial. Sportlich. Anerkennend. Und einfach immer wieder derselbe Satz: „Sieht gut aus!“

Meine Antwort war immer:

„DANKE!“

Und das für jemanden, der einfach meilenweit von dem entfernt ist, was man sich unter einer Triathletin vorstellt. Trotzdem bin ich jetzt eine.

Und zwar auch dann, wenn ich beim Laufen nicht gut war … Da war ich eine Schnecke!
Ein Mann an der Laufstrecke rief mir auf Kilometer 3,5 - also kurz vor dem Ziel - zu: „Wo kommst du denn jetzt noch her? Warst du noch einkaufen?“
„Ja. Genau!“

Aber das war egal! Ich bin für meine Bedingungen gut geschwommen und Rad gefahren!

Und genauso, wie ich eine Triathletin bin, bin ich eine Verlegerin. Gemeinsam mit vielen anderen.
Und solche Komplimente wie die beim Radfahren bekomme ich tatsächlich gelegentlich auch von anderen Verlegern, die das, was wir machen, schätzen. Die ganz anderes „Material“ haben und trotzdem zu schätzen wissen, was wir alle zusammen entwickeln und was wir damit schaffen. Weil sie wissen, wie viel Arbeit, Kreativität, Können und Fleiß in unseren Büchern und in diesem Verlag steckt.

Und so sind auch viele unserer Bücher kleine Triathlons. Das hat mir neulich erst eine Illustratorin geschrieben ????.

Mittlerweile ich bin ich seit 13 Jahren mit und für MONTEROSA unterwegs. Auch das ist eine lange Zeit.

Aber genauso wie beim Triathlon bin ich bei MONTEROSA nicht alleine auf der Strecke. Und darüber freue ich mich immer wieder sehr.

DANKE!

Und manchmal fühlt sich der ein oder die andere sogar von MONTEROSA und mir inspiriert.

Ich freue mich auf das nächste Jahr mit MONTEROSA und mit euch!

Danke!

Eure,

Claudia Gliemann

Rotkäppchen darf helfen

Wie vermutlich viele von uns weiß ich noch genau, wo ich war, als der Krieg gegen die Ukraine ausgebrochen ist. In der Druckerei Eberl & Koesel, weil wir gerade ein neues Buch gedruckt haben und ich zur Druckabnahme dort war.
Ich hatte morgens keine Nachrichten gehört oder gelesen und es dann von dem Mitarbeiter vor Ort erfahren. Viele von uns haben geholfen und tun dies noch immer, jede*r an seinem Ort.

Als Autorin und Verlegerin wollte ich gerne mit dem helfen, was ich am besten kann: Mit Büchern, am liebsten mit Rotkäppchen.
Und so hat es mich sehr gefreut, als der estnische Verein Igale Lapsele Pere nach den estnischen und ukrainischen Rechten für das Buch bei mir angefragt hat und die ukrainische Version ukrainischen Kindern und Erwachsenen zur Verfügung stellen wollte. Mittlerweile sind beide Versionen erschienen. Sie sehen sie oben. Im folgenden Text berichten Igale Lapsele Pere davon, wie sie die Bücher einsetzen:

„We have given the Ukrainian version of “Rotkäppchen” to many different organizations that help Ukrainian refugees here in Estonia. There are some Ukrainian libraries now in Estonia that have these books now and also schools that teach Ukrainian children have these books. Some books were sent to Ukraine to an organization that helps children and families in the war zone and more books will be delivered to Ukraine.
We have already received a lot of positive feedback and here is one beautiful example of it that one school psychologist sent to us:

„The book “Rotkäppchen” is a beautiful book with a very deep content and in my opinion it suites perfectly well to make sense of what recovering from a trauma means, both for children and as a metaphoric narrative for adults. The story develops on the theme of the fairy tale “Rotkäppchen” from the moment where Rotkäppchen is devastated after her Grandma`s death, has totally lost a joy of life and then the bear starts creating a safe haven around her and supports her with being present and just waiting quietly. I highly recommend this book to all the specialists who work with children.”

Ich weiß nicht, ob Sie sich vorstellen können, wie es für mich als Autorin des Buches ist, diese Zeilen zu lesen. Als ich das Buch geschrieben habe, herrschte noch kein Krieg in der Ukraine. Kriege waren immer sehr weit weg.
Und jetzt zu lesen, dass „Rotkäppchen, wie geht es dir?“ sogar in Kriegsgebieten eingesetzt wird und für diese Arbeit geschätzt wird und Rotkäppchen dort helfen darf, das lässt mich sehr ehrfürchtig werden und sehr demütig.

Ich würde mir sehr wünschen, dass Rotkäppchen noch vielen Kindern und Erwachsenen helfen darf, die erleben mussten oder müssen, was Trauma bedeutet. Und die gleichzeitig, vielleicht mit Hilfe von Rotkäppchen erfahren dürfen, dass es Bären und Bärinnen gibt, die Hütten bauen und dass man Vertrauen nach und nach wieder aufbauen kann.

Igale Lapsele Pere hat MONTEROSA wiederum die ukrainische Version zur Verfügung gestellt und gerne würde ich die ukrainische Version auch in Deutschland herausbringen.
Hier überlege ich gerade, wie, in welcher Form und mit wem gemeinsam ich dies umsetzen könnten.

Summertime

Sommerzeit ist Ferienzeit. Und so macht auch die Lesereise zu „Papas Seele hat Schnupfen“ Ferien und geht dann ab September wieder auf Tournee durch Schulen und soziale Einrichtungen in Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg.

Ich freue mich auf zwei „vor“-lesungsfreie Monate und freue mich, euch dann ab September wieder zu sehen und gemeinsam mit euch wieder unterwegs zu sein.

Bis dahin verabschiede ich mich mit diesem Foto von den Schlosslichtspielen in Karlsruhe. Ich freu mich drauf.

Magenta Limo

Als ich nach meiner letzten Lesung für diesen Sommer in München aus dem Bahnhof kam, wartete dieses Auto. Nicht auf mich.

Oder vielleicht doch, damit ich ein Foto davon machen konnte zum Saisonabschluss ☺️.

Wenn … Dann …

Wenn …

… man zu meiner letzten Lesereise vor der Sommerpause aufbricht und ausnahmsweise sogar noch Zeit am Bahnhof hat.

… man dann in Karlsruhe in eine ganz großartige kleine Buchhandlung in Bahnhofsnähe geht.

… man die Buchhandlung betritt und die Inhaberin fragt: „Frau Gliemann?“

… die Inhaberin dann sagt: „Wir haben gerade zwei Bücher von Ihnen ins Schaufenster gestellt.“

… die Inhaberin ganz begeistert von den Büchern ist.

… und die Inhaberin dann gerne ein Foto machen möchte.

Dann …

… kommt ein Foto wie dieses heraus.

… freut mich das einfach riesig.

… was für ein schöner Moment!

Vielen lieben Dank, liebe Frau Schneider-Jung! Liebes Team! Ich habe mich sehr gefreut!

Alltagsmenschen

Bei meiner Lesung in Fulda wurde ich am Bahnhof gleich von den ersten Alltagsmenschen begrüßt: in orangefarbener Arbeitskleidung. Und ich war begeistert. Es folgten Gassigeher:innen, Einkäufer:innen, ein Mann und zwei Frauen, die mitten auf einem Platz in Badekleidung vor einem Brunnen unter der Brause standen, nachdenkliche Menschen, Nonnen, und noch viele andere mehr. Alltagsmenschen eben. Und dabei habe ich gar nicht alle gesehen.

Noch bis zum 29.Oktober ist die Ausstellung „Alltagsmenschen“ von Christel und Laura Lechner an 12 Stationen mit insgesamt 40 Alltagsmenschen in Fulda zu sehen.
Mehr dazu finden Sie hier.

An den „Alltagsmenschen“ der beiden Künstlerinnen gefällt mir, dass es einfach ganz normale Menschen sind, ohne Filter, nicht gephotoshoppt oder für Instagram optimiert. Einfach so wie die Menschen, die uns auf der Straße begegnen. Es ist herrlich befreiend, den Statuen in Fulda zu begegnen, weil sie zeigen, dass wir nicht perfekt sein müssen, einfach so sein dürfen, wie wir sind. Und damit sogar als Statue mitten in einer Stadt stehen können. Und das gleich vierzig Mal.

Und ich finde sie auch aus künstlerischer Hinsicht einfach wunderschön und an jeder Station musste ich schmunzeln, weil die Statuen und die Kompositionen mit so viel Liebe gestaltet sind und einfach aus dem Leben sind.

Vielen herzlichen Dank, liebe Laura und Christel Lechner. Was für tolle Arbeiten!

Und falls Sie sich die Ausstellung ansehen möchten, gibt es noch zwei weitere Highlights, denn in Fulda findet bis zum 10.10.2023 auch noch die Landesgartenschau statt.

UND: Bis zum 03.09. wird dort auch noch das Musical „Robin Hoodgespielt.

Falls Sie nach Fulda reisen: Viel Freude bei allem, was Sie dort sehen und erleben!