
Wenn eine eine Reise tut …
Aktuell bin ich wieder auf Lesereise durch Deutschland und lese aus meinen Büchern „Papas Seele hat Schnupfen“ , „Papas Seele hat Schnupfen – Papas bunte Brücke“ und aus „Papas Seele hat Schnupfen – ein Muffin“, in dem es darum geht, wie sich Kinder und Erwachsene fühlen, wenn ein Elternteil in einer psychiatrischen Klinik ist, welche Therapien es dort gibt, welche Krankheiten dort behandelt werden und vieles andere mehr.
Die Lesereise wird finanziell und ideell gefördert und unterstützt vom Bundesverband der AOK und der Deutschen DepressionsLiga, wofür ich mich an dieser Stelle sehr herzlich bedanken möchte.
Auf meinen Reisen in den letzten fünf Jahren habe ich viel erlebt, durfte viele Menschen in ganz Deutschland kennen lernen, viele Einrichtungen und vor allem, viele, viele Kinder. Ich liebe es, vor den Kindern zu lesen und genauso liebe ich es, vor Erwachsenen zu lesen und diese Lesungen musikalisch zu umrahmen.
Bei den Kindern bin ich so gerne, weil sie so klar, unverblümt und direkt sind. Und weil sie immer wieder solche Klopper raushauen, bei denen man sich einfach nur noch kringeln kann.
Bei den Erwachsenen bin gerne, weil ich merke, dass meine Lesungen sie berühren.
Die Lesungen veranstalte ich deshalb so gerne, weil ich glaube, dass sie etwas bewirken, dass sie wie Samen sind, die unterschiedlich langsam aufgehen, und irgendwann vielleicht Blüten und Früchte tragen werden oder auch einfach nur schön grün sind. Manche sind vielleicht Bohnen, andere Bäume und spenden irgendwann anderen Menschen Schatten. Manche Samen fallen vielleicht daneben. Aber tatsächlich glaube ich, dass es nicht so viele sind.
Ein paar Sprüche und Sätze aus den letzten Monaten möchte ich hier gerne aufführen, weil ich sie so witzig, eindrücklich und vieles andere mehr fand:
Ich bin bei zwei Mädchen an deren Tisch und wir unterhalten uns über Musikinstrumente und Musik. Eines der beiden Mädchen erzählt dann von ihrer Banknachbarin, einem Mädchen aus der Ukraine, und sagt:
„Sie spielt Klavier. Und sie kann sogar Goethe!“
Bei der ersten Lesung aus „Papas Seele hat Schnupfen – Papas bunte Brücke“ für Kinder ab vier Jahren (Premierenlesung) in einer Kita (Jüngstes Kind noch keine drei, ältestes Kind Besuchskind aus der Grundschule) frage ich die Kinder, was man denn alles so braucht, um ein Buch zu machen. Darauf antwortet ein Kind innerhalb von Sekunden:
„Talent!“
Als Autorin auf Lesereise übernachte ich meist in Hotels. Manchmal in größeren, manchmal in kleineren. In einem kleineren Hotel begrüßt mich die Mitarbeiterin, die für das Frühstück zuständig ist, mit meinem Namen.
„Woher wissen Sie, wie ich heiße?“
„Na ja, Sie sind die einzige Frau hier.“
Nach einer Lesung, als ich durch die Reihen der Kinder gehe, spricht mich ein Junge an und zeigt auf sich und ein paar Jungs neben sich:
„Wir sind die, die immer … …!“
„Ach, echt, davon habe ich gar nichts gemerkt.“
„Ja, aber nicht, wenn es was Gutes gibt. Nur im Unterricht.“
Wenn ich die Kinder frage, worum es in „Papas Seele hat Schnupfen“ geht, kommen oft ganz unterschiedliche Antworten, wie diese z.B.:
„Dass der Papa traurig ist.“
„Dass der Papa krank ist.“
„Ich glaube, es geht um eine Krankheit, die Depression heißt.“
Nicht selten kommt aber auch das als Antwort:
„Um Liebe.“
„Darum, dass man nicht aufgeben soll.“
„Dass man zusammenhält.“
Andere Kinder meinten:
„Ich finde es gut, dass Sie das Buch kinderfreundlich geschrieben haben.“
„Mein Papa sagt immer: ‚Die Depression kommt, wenn sie kommt.’“
Nach der Lesung frage ich die Kinder meist, wie es Ihnen bei der Geschichte ging. Neulich meinte ein Junge:
„Ich bin richtig ruhig geworden.“
Und am Ende meldete er sich noch einmal und meinte:
„Danke, dass Sie da waren. Sie haben mich richtig beruhigt.“
Oft stellen die Kinder auch fragen. Die Lieblingsfrage:
„Wie alt bist du?“
Sprüche von Bahnmitarbeitern im Zug:
„Jetzt fahren wir erst mal in Mannheim los und dann sehen wir weiter.“
„Unsere Lokführerin hat Gas gegeben und wir kommen fünf Minuten früher am Flughafen Frankfurt an.“
Und zum Schluss noch ein paar Kommentare des Hausmeisters, der mich zur Lesung an einer Schule abgeholt und danach zum Bahnhof gefahren hat und mich dazu vorher angerufen hat:
„Ich bin so n brauner Typ!“ (Als ich mit ihm auf das Schulgelände fahre, ist er der Star und gleich von Kindern umringt).
Und zu meiner Lesereise meinte er: „Ah, dann ist die Reise die Reise.“
„So habe ich das noch nie gesehen. Aber ja, so könnte man das sagen.“
Immer wieder sind die Lesereisen auch wunderschön vorbereitet und angekündigt, wie oben auf der Tafel in einer Schule! Herzlichen Dank dafür!

Zwölf
Im Herbst wird MONTEROSA zwölf Jahre alt. Und aus diesem Anlass haben wir unser Programm etwas refurbished. Und zwar dieses Mal ganz anders. Weg vom klaren Bauhaus-Stil, hin zu dem, wofür MONTEROSA unter anderem steht: zu genialen und witzigen Illustrationen, einer coolen Umsetzung, einem guten Konzept, einer Art „Geschichte“, und all das stellvertretend für alles, wofür MONTEROSA steht. Auf jeden Fall sind sehr viele Bilder drin … Also quasi eine Art Bilderbuch. Unser Programm ist in diesem Fall auch Programm 😉
Illustriert wurde das neue Programm von Natalia Bzdak, die auch schon Ein Schlüssel für Mama illustriert hat, mit dem wir den ICMA-Award in Gold erhalten haben, auf die Bestenliste des Huckepack-Preises kamen und jetzt, ganz aktuell, auf der Longlist der Stiftung Buchkunst stehen (Jetzt hatte ich mich doch tatsächlich verschrieben und statt Longlist … Shortlist geschrieben …)
Liebe Natalia,
ganz herzlichen Dank für dieses so coole Programm. Du hast das so toll gemacht! Was für ein Ping-Pong! 😉
Das MONTEROSA-Team:
Ich bin sehr stolz auf dieses neue Programm und auch darauf, mit so vielen so tollen Menschen arbeiten zu dürfen, in ganz unterschiedlichen Bereichen, die nicht selten ihre ersten Bücher bei, mit und für MONTEROSA machen. Und die mit mir gemeinsam für und an MONTEROSA arbeiten, die an diesen kleinen Verlag MONTEROSA glauben, ihn unterstützen und es oft sehr gut mit mir und uns allen meinen. Und ich bin stolz darauf und dankbar für das, was wir alle gemeinsam damit bewirken wollen und hoffentlich auch können: Kindern und Erwachsenen zu helfen, das Leben etwas leichter zu machen, basierend auf der Überzeugung, dass Kunst und Geschichten heilenden Charakter haben können, was sich auch in Kunsttherapie und Biliotherapie zeigt. Und dass es sich lohnt, etwas richtig gut zu machen. Die Extra-Meile zu gehen. Dass Bücher Welten eröffnen können, manchmal vielleicht sogar Sternenwelten 😉
Und ich freue mich sehr über das und auf das, was dieses Jahr noch kommt und was dieses Jahr auch an Neuem kommen wird. Und trotz aller aktuellen politischen und gesundheitlichen Zustände glaube ich an die Zukunft und stehe mit MONTEROSA für das, was ich mit MONTEROSA auch vermitteln will: Für Hoffnung, dass man die Hoffnung nicht aufgeben darf. Einmal mehr aufzustehen als hinzufallen.
Deshalb: MONTEROSA glaubt an die Zukunft und macht Bücher für heute und morgen. Und manchmal auch über gestern, damit das Morgen besser wird.
Ich persönlich liebe ja die Zahl 12:
- zwölf Jünger
- zwölf Monate
- zwölf Tierkreiszeichen
- bis zur Zahl 12 werden Zahlen ausgeschrieben (wird die Zahl an sich dann auch ausgeschrieben?)
- bald zwölf Jahre MONTEROSA (und hoffentlich noch viele viele mehr …)
- die aktuelle MONTEROSA-Hausnummer (man weiß ja nie …)
Nicht zuletzt steht die Zahl 12 für Vollkommenheit. Dass etwas rund geworden ist und in sich ruht. Und ich denke, das kann man mittlerweile auch für MONTEROSA behaupten. Trotz aller Stürme, Turbulenzen und rauen Seen. Aber wer weiß, vielleicht ist es auch nur die Ruhe vor dem Sturm. Auf offener See, auf der sich ein Unternehmen nun einmal auch immer befindet, weiß man nie, wann der nächste Sturm aufzieht.
MONTEROSA – das Unternehmen einer Frau, die sich was traut
Zwölf Jahre sind eine lange Zeit für ein Start-Up. Eine Unternehmensgründung ist immer ein Wagnis. Wie ein Ü-Ei. Man weiß nie, was man bekommt …
Am Anfang dachte ich immer: Wenn ich fünf Jahre geschafft habe, dann habe ich es geschafft. Vielleicht gilt das für das Durchhaltevermögen. Ob einem etwas wirklich wichtig ist. Nach fünf Jahren war mir dann allerdings klar: Fünf Jahre in der Buchbranche sind ein Windhauch.
Als Gründerin eines Verlags habe ich MONTEROSA von der Pieke auf geplant und entwickelt. Immer mit vollem persönlichem Risiko. Ich bin nicht irgendwann eingestiegen, habe das Unternehmen übernommen oder bin Geschäftsführerin. Ich habe den Samen gepflanzt. Im Jahr der Wirtschaftskrise 2009. Als ich aufgrund der Wirtschaftskrise entlassen wurde und arbeitslos war. Wie so vieles bei MONTEROSA ist MONTEROSA ein Beispiel für „Turning Lemons into Lemonade“. Wir sind eher die Praktiker:innen 😉 In Theorien sind wir nicht so gut.
MONTEROSA ist deshalb auch nicht am Reißbrett entstanden, sondern organisch gewachsen. Durch Trial und Error. Mit und bei MONTEROSA bin ich Einbahnstraßen gefahren, musste wenden, stand vor Baustellen, musste viele Male von der Autobahn auf langen Landstraßenstrecken Umleitungen fahren. Manchmal bin ich auch Achterbahn gefahren. Und am Ende wieder da angekommen, wo ich angefangen hatte. Aber wie heißt es so schön: Auch wenn man zweimal am selben Ort ist, man selbst wird trotzdem nicht mehr der- oder dieselbe sein. Corona kam dazwischen. Und aktuell der Krieg und seine ganzen Auswirkungen.
Aber zum Glück war und bin ich nie alleine unterwegs, sondern hatte und habe immer Menschen an meiner Seite, die es gut mit mir gemeint haben bzw. meinen. Trotzdem bin ich seit der Gründung für alles verantwortlich: Denn auch wenn viele Menschen mit mir und für mich arbeiten, an meiner Seite sind, mir beistehen: Die Verantwortung trage letzten Endes immer alleine ich. Ich gebe das: Go! Und auch wenn bisweilen gefühlte 1000 Augen über ein Buch schauen, manchmal ist dann doch immer noch etwas drin, was wir hätten besser machen können.
Ich leite MONTEROSA und gehöre damit zu den Frauen in Führungsposition. Deshalb heißt MONTEROSA übrigens auch MONTEROSA, „Rosa“, weil ich glaube, dass Frauen Unternehmen anders führen als Männer. Und ja, ich traue mich, meine eigenen Geschichten herauszubringen und diese selbst zu verlegen. Ich stehe dazu. Und ich stehe ganz bewusst zu der „kleinen“ GROESSE von MONTEROSA. Zu: weniger ist auch sehr gut … Auch im Sinne von Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Und nehme damit in Kauf, dass mir dadurch manches nicht möglich ist. Dass ich damit manchmal Kriterien nicht erfülle, die andere erfüllen, die „einfach“ mehr Bücher verlegen und die Bücher von anderen verlegen.
Indem ich meine eigenen Texte veröffentliche, darf ich bei MONTEROSA Akzente setzen, eigen sein, „Simply MONTEROSA“. Und warum sollte ich andere Texte verlegen, wenn meine eigenen gut sind? Warum brauche ich den Stempel eines anderen Unternehmens, um meinem Unternehmen einen Wert zu bescheinigen? Was hätten Ferdinand Porsche, Gottlieb Daimler, Carl Benz, Steve Jobs und die Höhle der Löwen dazu gesagt? Ein Unternehmen ist nur dann gut, auszeichnungswürdig oder förderfähig, wenn es seine eigenen Ideen und seine Schöpferkraft bei einem anderen Unternehmen unterbringt? Mhm …Und wieso fallen mir bei dieser Aufzählung so wenige Frauen ein?
MONTEROSA – ausgezeichnet:
Und genau deshalb möchte ich mich an dieser Stelle von ganzem HERZEN bei all jenen bedanken, die uns in den letzten Jahren ausgezeichnet und unterstützt haben, die es anders gesehen haben, nämlich: Dass wir unsere Sache gut machen. Bei denen es nicht wichtig ist, wie viele Bücher ein Verlag verlegt, wie viel Mühe es macht, alle diese vielen Bücher zu sichten, (die sogar, wie die Stiftung Buchkunst, jedem einzelnen Teilnehmer nach dem Wettbewerb den Jurybogen zusenden, damit wir es im Jahr darauf besser machen können – Wie cool und wie aufwändig ist das denn?! So toll!!!), oder wer diese Bücher geschrieben hat, sondern bei denen einfach nur die Leistung an sich zählt: Das, was wir machen. Und das waren für einen kleinen Verlag wie MONTEROSA nicht wenige 😉
Herzlichen Dank an alle Jurys, an alle Institutionen und an alle, die mich und MONTEORSA in ihren Reihen aufgenommen, unterstützt und ausgezeichnet haben! Das freut mich sehr und ich bin Ihnen sehr dankbar dafür, denn dadurch machen Sie auch anderen Mut und schenken Hoffnung. Wer uns bisher alles ausgezeichnet hat und wer mit MONTEROSA zusammenarbeitet und uns unterstützt bzw. fördert, finden Sie hier und hier.
Der MONTEROSA-Garten:
Letzten Endes bin ich aber eigentlich nur die Gärtnerin, denn die Pflanzen, die machen, was sie wollen. Wie der Buchmarkt.
Ein „Markt“ ist unberechenbar, volatile, flüchtig, verflüchtigt sich … Ist um 13 Uhr abgebaut. Oder er ist wie eine Pflanze. Man weiß nie, wie sie sich entwickelt. Man kann sie hegen und pflegen, und doch weiß man genau: Irgendetwas kann immer passieren. Deshalb freue ich mich an dem was ist, und was wir alle gemeinsam in den letzten noch nicht ganz zwölf Jahren gemeinsam geschafft haben, über die Samen, die wir gepflanzt haben, über die Blumen, die blühen, die Geranien, die vielleicht überwintert haben und über die Gärten, in denen Kinder und Erwachsene Ruhe finden und sich erholen können. Und über die Menschen, mit denen ich und wir gemeinsam in diesen Gärten sein und neue Projekte planen oder uns einfach darüber freuen dürfen, dass wir miteinander arbeiten dürfen.
Mit MONTEROSA habe ich eine Nische gefunden, in der ich sehr glücklich bin und bei der ich mich darüber freue, dass ich das, was ich am besten kann, einbringen darf und das als meinen Beruf bezeichnen darf. Und für mich ist diese Arbeit nicht nur mein Beruf. Für mich ist es auch Berufung. Nur deshalb habe ich MONTEROSA gegründet. Weil ich von Anfang an wusste, dass dieser Verlag mein Weg ist. Nicht für mich. Sondern für andere. Dass ich damit viel Gutes bewirken kann. Und ich führe den Verlag weiter, weil mir die Arbeit mit meinem Team unglaublich viel Freude bereitet und ich das, was wir machen, einfach großartig finde. Deshalb nehme ich die Stürme in Kauf.
Wir, die wir die Samen pflanzen, gießen, uns über neue Blüten und Blätter freuen, haben viel Freude beim Säen, Pflanzen, Gärtnern und Ernten, und, (Achtung: Bildwechsel:), wie es sich für ein MONTEORSA-Bergsteiger-Team gehört, natürlich auch unterwegs mit unseren Wanderstiefeln auf unseren Extra-Meilen 😉
Falls Sie also MONTEROSA gut finden: Erzählen Sie gerne anderen davon. Wir freuen uns darüber. Und die anderen vielleicht auch 😉

Wieder dabei!
Oh, wie schön! Dieses Jahr sind wir wieder auf der Longlist der Schönsten Deutschen Bücher und zwar mit unserem Bilderbuch „Ein Schlüssel für Mama“, illustriert von Natalia Bzdak, in dem es um die Coronazeit, um Künstler in Coronazeiten, um Traurigkeit, Depression und um Arbeitslosigkeit geht. Aber genauso auch um Zusammenhalt, Liebe, die Bedeutung der Natur, des Fahrradfahrens und eines Gartens.
Hier geht’s zur Longlist (bitte runterscrollen bis zu den Kinderbüchern):
www.stiftung-buchkunst.de/die-schoensten-deutschen-buecher/die-longlist/
auf der noch viele andere tolle Bücher zu finden sind!
Welche Bücher die Stiftung Buchkunst ganz allgemein auszeichnet, erfahren Sie hier: www.stiftung-buchkunst.de
Wir freuen uns sehr, dass wir es auf die Longlist geschafft haben. Herzlichen Dank, liebe Jury der Stiftung Buchkunst und liebe Stiftung Buchkunst. Wir freuen uns RIESIG!
Und was ich richtig toll fand: Sie haben MONTEROSA auf Anhieb richtig geschrieben. Nämlich: GROSS 😉
Ein herzliches Dankeschön an alle, die an dem Buch beteiligt waren! Und jetzt heißt es Daumendrücken: Wir möchten gerne einmal weiterkommen als bis „nur“ auf die Longlist …

Endlich da: Papas Seele hat Schnupfen für Kleine
Wenn ich in den letzten acht Jahren aus „Papas Seele hat Schnupfen“ gelesen habe oder auf Veranstaltungen damit war, wurde ich nicht selten gefragt: „Gibt es das auch für Kleine?“ Ich musste dann immer sagen: „Leider nicht!“
Immer wieder habe ich in den letzten acht Jahren darüber nachgedacht, wie man ein Buch für kleinere Kinder schreiben könnte, aber es fiel mir nie etwas Gutes ein. Bis ich irgendwann die Idee zum Anfang von „Papas Seele hat Schnupfen – Papas bunte Brücke“ hatte.
Die Bedeutung bei dieser Version liegt auf der Brücke. Die Fröhlichkeitsbrücke von Neles Papa stürzt nach und nach ein und genauso langsam baut er sie mit Hilfe von vielen anderen wieder auf.
Illustriert hat die Version für Kleinere Ann Cathrin Raab, die, wie ich finde, es großartig gemacht hat und es immer wieder schafft, mit ganz wenig ganz viel auszudrücken.
Bei diesem Buch war es mjr wichtig, dass es von der Farbigkeit her sehr fröhlich ist und sowohl vom Text als auch den Illustrationen her gut für kleine Kinder ab vier Jahren geeignet ist.
Gedruckt wurde es im Allgäu, bei der Druckerei Eberl & Koesel. Und zwar an dem Tag, an dem der Krieg in Europa ausbrach. Wenige Tage später meldete Eberl & Koesel Insolvenz an.
Mehr dazu erfahren Sie hier.
Genauso wie die Energiekosten steigen, kommt es zu Lieferengpässen und gestiegenen Rohstoff- und Herstellungskosten. Bücher können vom Preis her nie so stark steigen wie sich die Energiekosten gerade verdoppeln. Wer würde den doppelten Preis für ein Buch bezahlen?
Trotzdem machen wir – wie hoffentlich auch Eberl & Koesel – weiterhin Bücher, in der Hoffnung, dass alles gut werden wird.
Denn: Genauso wie Neles Papa auf einer Brücke sitzt, von der nach und nach immer mehr Steine abbröckeln, genauso schafft es Neles Papa auch mit der Hilfe der Zirkusfamilie und vielen anderen, die Brücke wieder aufzubauen.
Und falls Sie MONTEROSA dabei unterstützen möchten, diese schwierige Zeit zu überstehen:
Hier sind ein paar Ideen, wie sie mich und MONTEROSA und damit auch die Menschen und Firmen, die für mich und MONTEROSA arbeiten, unterstützen können.

Der Huckepack-Bilderbuch-Preis – eine Mutmachgeschichte
Es gibt Dinge, die versuche ich immer wieder. Und schaffe sie nicht. Ich versuche es erneut. Und schaffe es erneut nicht. Ich versuche es wieder. Und meist versuche ich es dann wieder, wenn ich glaube, dass etwas möglich ist. So auch beim Huckepack-Bilderbuch-Preis.
Für 2020 habe ich „Die glückliche Amsel“ eingereicht. Für 2021 „Rotkäppchen, wie geht es dir?“, wohl wissend, dass die Chancen eher gering sind, weil Preis und Buch nicht ganz zusammenpassen. Die Bücher werden nämlich hier eingesetzt:
„Vorlesen in Familien ist ein viel beachtetes sozialpräventives Projekt, das sich durch verschiedene Besonderheiten von den vielen anderen erwähnenswerten Vorleseprojekten in Deutschland unterscheidet: Die sorgsam ausgebildeten ehrenamtlichen Vorleserinnen und Vorleser üben ihre oft mehrjährige Tätigkeit im Zuhause ihres Vorlesekindes aus. So wird eine wertvolle Situation im persönlichen Umfeld eines Kindes geschaffen, in der die Konzentration ganz auf diesem einen Kind und der gemeinsam zu lesenden Geschichte liegt.“
Und dafür sind die Bücher zu speziell, zu sehr auf einen bestimmten Personenkreis ausgerichtet, zumindest „Die glückliche Amsel“.
Auch für 2022 habe ich Bücher eingereicht, und „Ein Schlüssel für Mama“ hat es tatsächlich auf die Nominierungsliste geschafft. Ich freue mich sehr darüber!
Jeder Preis hat seine eigene Ausrichtung und bei jedem Preis gibt es unterschiedliche Dinge, über die ich mich freue.
Über die Nominierung für den Huckepack-Preis freue ich mich sehr, weil:
- vier Einrichtungen aus ganz unterschiedlichen Bereichen an diesem Preis beteiligt sind:
Das sozialpräventive Projekt „Vorlesen in Familien“
Die Phantastische Bibliothek in Wetzlar
Das Bremer Institut für Bilderbuchforschung
Der Verlag „Das Netz“
Das bedeutet, dass das Buch nicht nur von einer Jury bewertet wird, sondern in Wetzlar in „Vorlesen in Familien“ tatsächlich auch bei einem sozialpräventiven Projekt eingesetzt werden wird. Außerdem finde ich es großartig, dass eine wissenschaftliche Einrichtung für Bilderbuchforschung daran beteiligt ist , die großartige „Phantastische Bibliothek“ sowie ein Verlag, der damit weiß, was es bedeutet, Bücher zu machen.
- über 413 Bilderbücher eingereicht wurden, 35 davon in die engere Auswahl kamen, elf davon nominiert werden und unser Buch eines der nominierten ist.
Auf der Webseite des Preises heißt es:
„413 Bilderbücher haben wir im vergangenen Jahr gelesen und eingehend besprochen. 35 Bilderbücher haben wir für die Nominierungsliste noch einmal ganz besonders auf die Vermittlung des HUCKEPACK-Gedankens geprüft: Sie sollen Kinder stärken und ihnen Weitsicht vermitteln, ganz wie Kinder es aus der Situation des HUCKEPACK-Nehmens erfahren können. In jedem Jahr landen elf Titel auf unserer Nominierungsliste.“ - die anderen Bücher auch so toll sind:
Auf der Nominierungliste sind so viele schöne Titel, die ich mir alle gerne einmal ansehen möchte; und die alle richtig gut klingen. Herzlichen Glückwunsch allen anderen Nominierten! - Es gibt sogar eine „Book Wall“, auf der man in die Bücher hineinblättern kann.
- er einer der wenigen Kinder-/Bilderbuchpreise in Deutschland ist, der dotiert ist. Der Verlag „Das Netz“ stiftet jedes Jahr das Preisgeld von 1.000 Euro für diesen Preis. Dotierungen sind Verlage sehr wichtig, gerade auch jetzt bei steigenden Energie- und Herstellungskosten, da die Preise für Bücher nicht in dem Maße steigen können, wie die Energie- und Herstellungskosten es gerade tun. Wir können unsere Verkaufspreise nicht verdoppeln.
- es bei dem Preis um genau das geht, worum es mir auch bei MONTEROSA geht: Bilderbücher für Kinder in schwierigen Lebenssituationen, um Kinder durch Bücher zu unterstützen. Umgesetzt in anspruchsvolle Bilder. Hergestellt als haptisch schöne Bücher. Auf der Webseite des Preises heißt es:
„Die Jury sucht gezielt nach Büchern, die sprachlich und ästhetisch auf einem hohen Niveau sind, dabei aber nicht diejenigen Adressaten aus den Augen verlieren, die kaum oder wenig Kontakt zu Bilderbüchern haben.
Die erzählten Geschichten sollten emotional anrühren, dabei aber im Sinne einer Early Literacy klar vermittelt sein. Inhaltlich sind uns Bilderbücher wichtig, die einem Kind vermitteln, dass es ein wertvolles Mitglied unserer Gesellschaft ist; seine Stimme hat Gewicht, wir begegnen dem Kind auf Augenhöhe, nehmen es wahr und gehen auf seine Bedürfnisse ein.
Die HUCKEPACK-Bilderbücher haben das Potenzial, Kinder seelisch zu stärken und ihnen (und den vorlesenden Erwachsenen!) positive Möglichkeiten aufzuzeigen, Probleme zu lösen und kreativ und konstruktiv mit Konfliktsituationen umzugehen.“
- damit die psychischen Auswirkungen der Corona-Krise auf Familien einen Raum bekommen, sichtbar und erkannt werden. In dem Buch geht es um eine Mutter, die Berufsmusikerin und Alleinverdienerin der Familie ist und plötzlich, durch die Corona-Krise nicht mehr auftreten darf. Es kommt zu einem Einkommensausfall und großen Sorgen und Zukunftsängsten? Wie geht es weiter? Wie kann ich meine Familie ernähren? Die Sorge äußert sich in Traurigkeit und Zurückgezogenheit, die sich aber mit der Zeit wieder auflösen. Denn darum geht es auch beim diesjährigen Preis. Um Zeit, dass alles seine Zeit braucht:
Auf der Webseite des Preises heißt es dazu:
„Das dominierende Thema war dabei die Zeit: Nehmt euch mehr Zeit für eure Kinder, nehmt euch Zeit für euch selbst. Entdeckt die Welt mit Kinderaugen und erkennt dabei, dass wir alle schon mit ganz kleinen Mitteln dazu beitragen können, Großes zu bewirken. Unsere Kinder können uns da ein Vorbild sein.“
- damit ein Buch über die heilsame Wirkung der Natur und eines Gartens gewürdigt wird. In ihrem Garten kann die Mutter neue Kraft schöpfen und sogar wieder erste neue Lieder komponieren.
- damit die Leistung eines kleinen Verlages wie MONTEROSA gewürdigt und geschätzt wird, und dadurch zum Ausdruck gebracht wird, dass es preiswürdig ist, was wir machen. Für einen kleinen Verlag wie MONTEROSA, der nicht über Verlagsvertreter:innen oder ein großes Vertriebsnetzwerk verfügt, ist es unglaublich schwer, Aufmerksamkeit außerhalb der Nische zu erhalten. Dabei sind nicht alle Bücher für die Nische gedacht. Preise sind dafür unglaublich wichtig, weil sie einen Verlag wie meinen sichtbar machen.
- Eine Auszeichnung mit einer Nominierung wie für den Huckepack-Bilderbuch-Preis macht deshalb Mut. Mir. Und sicher auch anderen. Mut und Zuversicht, dass Verlage wie meiner gesehen, wahrgenommen und geschätzt werden.
- damit gewürdigt und geschätzt wird, was Natalia an diesem Buch geleistet hat. Es ist ihr erstes Buch, das sie, wie ich finde, einfach großartig, sehr liebevoll, dezent, unglaublich kreativ, humorvoll und sehr gekonnt umgesetzt hat. Bei vielen ihre phantasievollen Bildideen denke ich mir immer wieder: „Wow! Wie cool! Und nicht zuletzt passt ihre Phantasie hervorragend zu einer „Phantastischen Bibliothek“ 😉
- das Buch von der Haptik einfach unglaublich schön gemacht ist. Das Umschlagpapier besteht zum Teil aus Bambus (für Widerstandskraft) und hat eine Goldfolienprägung.
- Von den elf ausgezeichneten Büchern acht Bücher übersetzte Titel sind und nur drei von deutschen Autorinnen bzw. Illustratorinnen bzw. wurden in Deutschland entwickelt. Die anderen beiden stammen von Britta Teckentrup und Antje Damm, die gleichzeitig auch die Illustrator:innen der Bücher sind.
- es schön ist, zu sehen, dass man etwas schaffen kann, auch wenn man es vorher einige Male nicht geschafft hat, dass sich Dranbleiben lohnen kann. Und dass auch ein kleiner Verlag, der seine eigenen Texte verlegt, es schaffen kann.
- der Preis für mich eine runde Sache ist.
- Dieser Preis einfach unglaublich toll ist!
Ich bedanke mich sehr herzlich bei der Jury und bei allen Beteiligten, die diesen Preis vergeben. Und ich danke allen, die gemeinsam mit mir an diesem Buch gearbeitet haben, damit es so schön und gut werden konnte, wie es ist. Jeder einzelne an seinem Ort ist wichtig. Wir zusammen machen MONTEROSA-Bücher aus.
Herzlichen Dank dafür!
Ihre
Claudia Gliemann

„Papas Seele hat Schnupfen – ein Muffin für Nele“ ist jetzt in Ludwigshafen angekommen
Wie schön, wir freuen uns sehr! In der Kinderbibliothek der Stadt Ludwigshafen können Sie sich jetzt das Kinderbuch „Papas Seele hat Schnupfen – ein Muffin für Nele“ ausleihen, in dem es um den Aufenthalt eines Elternteils in einer psychiatrischen Einrichtung geht.
Wir freuen uns sehr darüber und bedanken uns sehr herzlich beim Team der Kinderbibliothek Ludwigshafen und wünschen allen Leser:innen viel Freude und schöne Stunden damit.
Hier der Link zur Website, auf der das Buch als Neuerwerbung vorgestellt wird.

EXTRABLATT
Gestern hat die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur ein EXTRABLATT 1/2022 mit dem Titel „Der Schutz von Kindern und Jugendlichen geht uns alle an!“ veröffentlicht.
Auf ihrer Webseite schreibt die Akademie:
„Aus aktuellem Anlass haben die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur und der Sankt Michaelsbund eine Empfehlungsliste aktueller Kinder- und Jugendbücher unter dem Titel „Der Schutz von Kindern und Jugendlichen geht uns alle an!“ zur Aufklärung, Sensibilisierung und Stärkung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zusammengestellt.“
Wir freuen uns sehr, dass unser Buch „Die glückliche Amsel“ von Stefan Moster, illustriert von Nadia Faichney, auf diese Liste aufgenommen wurde und bedanken uns sehr herzlich dafür!
Hier der Link zu diesem und noch einigen anderen EXTRABLÄTTERN der Akademie.


Neue Rubrik „Rezensionen“
Mit unserer Neuerscheinung „Papas Seele hat Schnupfen – ein Muffin für Nele“ möchte ich Ihnen gerne eine neue Rubrik auf unserer Webseite vorstellen, nämlich die Rubrik „Rezensionen“, die wir in der Hauptkategorie „Bücher“ untergebracht haben.
Hier stellen wir Ihnen von jetzt an ganze Rezensionen oder Teile von Rezensionen zur Verfügung.

Alle Wichtelgeschenke vergeben
Mittlerweile sind alle Wichtelgeschenke vergeben: Rotkäppchen, Nele, Frieda, die Freunde und der kleine große Berg haben sich auf den Weg gemacht und sind schon in ihren neuen Zuhause in Deutschland, Österreich und der Schweiz angekommen.
In den Einrichtungen für Kinder psychisch kranker Eltern, bei Traumatherapeuten, angehenden Psychotherapeutinnen, in einem Heim und bei einigen anderen mehr dürfen sie ihre Geschichten nun Kindern und Erwachsenen erzählen.
Ich wünsche allen viel Freude miteinander, mit den Büchern und bedanke mich noch einmal sehr herzlich bei der Wichtelin, die diese Reisen ermöglicht hat.